Alleine Trekken: Ist das was für mich?

Zweifel hielten mich lange vom Solo-Fernwandern ab. Trotzdem tat ich es – und es hat mein Leben verändert. 30 Tipps für alle, die es auch wagen wollen.

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„Bist du verrückt?“ – „Musst du dir das wirklich antun?“ – „Ist das nicht gefährlich?“

Das höre ich immer wieder, bevor ich im Sommer 2017 zu meinem Trekking-Abenteuer auf dem Fernwanderweg "Via-Alpina" aufbreche.

Während knapp einem Monat werde ich meinen 15 kg schweren Rucksack über 250 Kilometer tragen, 17'000 Höhenmeter überwinden und 15 Bergpässe überqueren. Quer durch die Schweiz und meistens alleine. Ich werde dabei eine neue Leidenschaft entdecken, mich selbst und die Schweiz viel besser kennenlernen und eine lebensverändernde und bereichernde Reise erleben.

Aber all das weiss ich vor der Abreise noch nicht.

Was dich in diesem Blogpost erwartet

Ich lasse dich teilhaben an den Zweifeln, die mich fast von meiner Fernwanderung auf der Via Alpina abgehalten hätten. Du erhältst einen kurzen Einblick in die Realität des Solotrekkings und in der zweiten Hälfte 30 hilfreiche Tipps die dir bei der Vorbereitung für dein eigenes Weitwander-Abenteuer nützlich sein werden.

Drei Zweifel, die mich fast vom Solotrekking abgehalten hätten

Geschichten von Menschen, die sich in der Natur irgendwie aus ihrer Komfortzone gewagt haben, faszinierten mich schon immer. Wenn man mich aber vor vier Jahren gefragt hätte, ob ich mir selbst eine Solo-Fernwanderung vorstellen könnte, hätte ich klar verneint. Warum?

  • Zu gefährlich Was, wenn ich in der Nacht überfallen oder von einem alpinen Gewitter überrascht werde?
  • Zu anstrengend Muss ich mir das wirklich antun? Bei Wind und Regen im Freien einen Rucksack umhertragen? Bin ich überhaupt fit genug? Machen meine Knie das mit?
  • Zu einsam (meine grösste Angst) Ich bin gerne mit Leuten unterwegs. Ich mag Menschen und fühle mich wohl, wenn ich meine Erlebnisse mit Gleichgesinnten teilen kann. Je grösser der Tisch, je lebendiger die Runde, umso besser! Wie werde ich mit so viel Zeit für mich umgehen? Werde ich einsam? Melancholisch? Eigenbrötlerisch oder gelangweilt?

Drei begründete Vorbehalte!

Und dennoch. Wann immer ich Bücher zum Thema las, mit Menschen sprach, die selbst schon unterwegs gewesen waren oder mit Freunden darüber philosophierte, was ich im Leben machen möchte: Der Traum vom Solotrekking liess mich nicht los.

Und so entschloss ich, mich nach Abgabe meiner Masterarbeit für einen Monat auf den Weg zu machen.

Das graue Monster

Und so liege ich am Vortag meiner Abreise im Bett - an der gegenüberliegenden Wand mein riesiger grauer Rucksack (den ich heute liebevoll "Hinkelstein" nenne) - und frage mich: wt*? Was machst du hier? Du bist doch verrückt:

Viel zu gefährlich, viel zu anstrengend und viel zu einsam wird das!

Einige Stunden später stehe ich in Weisstannen (SG): dem Start meiner Wanderung. Ich werde es durchziehen!

Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen 27°C stapfe ich los. Aber die wenigen Stunden Schlaf in der Vornacht machen sich bemerkbar: Ich bin müde.

Kennst du dieses freudige Kribbeln, wenn du den ersten Schritt in ein neues Abenteuer wagst? Dieses Gefühl bleibt irgendwie aus. Und ich frage mich wiederholt, warum ich mir das antue.

Und es wird noch besser:

Mitten im ersten Steilhang in Richtung Foopass treffe ich auf ein älteres Paar. Der Mann betrachtet mich mit einem mitleidig-bewundernden Blick und murmelt:

"So eine schwache Frau und so ein grosser Rucksack".

Bam!! Der perfekte Nährboden für meine Bedenken.

Ich weiss, dass ich nicht schwach bin. Und ich weiss auch, dass diese Bemerkung nicht böse gemeint war. Doch der Rucksack ist wirklich ziemlich schwer und meine Motivation grad etwas am Boden!

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Schritt für Schritt aus der Komfortzone

Ich ringe mir ein Lächeln ab, beruhige die besorgten Wanderer und gehe weiter. Schritt für Schritt. Langsam, aber stetig.

Zum Glück!

Was ich nämlich damals noch nicht weiss, ist dass ich während der nächsten Wochen so viele intensive, schöne und lehrreiche Momente erleben werde, wie ich das nie erwartet hätte.

  • Nach einem strengen Tag werde ich plötzlich inmitten einer Herde Steinböcke stehen.
  • Ich werde nach einem Regentag überwältigt sein von der Freundlichkeit eines Busfahrers, der mir meine - in seinem Fahrzeug vergessenen - Wanderstöcke bis in eine Jugendherberge nachträgt.
  • Der Duft von frisch gewachsenen, trockenen und sauberen Kleidern wird eine ganz neue Bedeutung für mich bekommen.
  • Ich werde mich immer wieder aufraffen und weitergehen: Auf Asphaltstrassen, wenn die Blasen an meinen Füssen bei jedem Schritt schmerzen und wenn mir Wind und Regen ins Gesicht peitschen.
  • Gemeinsam mit Koreaner:innen werde ich Eiger, Mönch und Jungfrau im Abendlicht bestaunen und mit Peruaner:innen und Holländer:innen beim Aletschgletscher nach dem richtigen Weg suchen.
  • Ich werde viel über mich, das Leben uns das richtige Verhalten in den Bergen lernen.
  • Mein Rucksack wird sich immer leichter anfühlen und ich werde irgendwann so schnell unterwegs sein, wie ohne Gepäck.
  • Immer wieder werde ich alleine in der weiten Natur campieren und mich kaum sattsehen können am dichten Sternenzelt über mir.
  • Ich werde nach einer eisigen Nacht im Freien beobachten, wie die aufgehende Sonne das imposante Matterhorn leuchtend pink färbt.
  • Viele Menschen, die ich unterwegs treffe, werden mich überraschen, herausfordern und durch ihre Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft tief beeindrucken.
  • Vor allem aber werde ich mich frei und unabhängig fühlen und immer wieder überrascht davon sein, zu welchen physischen und mentalen Leistungen ich fähig bin.

Rückblickend weiss ich: Alleine auf der Via Alpina zu wandern war etwas vom besten, das ich in meinem Leben bis jetzt gemacht und gewagt habe.

Zweifel überwinden - aber gut durchdacht

Zu gefährlich, zu anstrengend, zu einsam: Diese Zweifel sind nicht grundlos. Wenn man sich aus seiner Komfortzone heraus in die wilde Natur bewegt, setzt man sich Herausforderungen und Gefahren aus.

Aus meiner Sicht lohnt sich dieser Schritt! Aber nur dann, wenn man sich bewusst mit diesen Zweifeln auseinandersetzt, sein Vorhaben den eigenen Fähigkeiten und Umständen anpasst und sich gut vorbereitet.

Ich bin froh, dass ich mich von meinen Bedenken nicht von meinem Via-Alpina-Abenteuer abhalten liess und überzeugt, dass vieles möglich ist, wenn wir unsere Komfortzone verlassen. Damit das Abenteuer nicht frustrierend oder sogar gefährlich endet, ist eine gute Vorbereitung aber wichtig.

Warum bin ich trotz meiner Zweifel losgewandert?

Gefahr, Anstrengung und Einsamkeit: Kennst du diese Bedenken?

In den folgenden Abschnitten lasse ich dich daran teilhaben, wie ich mit diesen Zweifeln vor meiner Wanderung umgegangen bin und was ich während des Trekkings dazu gelernt habe.

Und: ich fasse meine Erfahrungen in 30 praktischen Tipps zusammen, die dir bei der Planung deines eigenen Solo-Trekking-Abenteuers helfen werden.

Zweifel 1: zu gefährlich

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Wenn du alleine in den Bergen unterwegs ist, gibt es drei Gefahren, die du beachten musst: Naturgewalten, Selbstverantwortung und Gewalt.

Faktor Natur:

Wann immer du dich in der freien Natur und in den Bergen bewegst, setzt du dich gewissen Gefahren aus. Einige lassen sich durch Beobachtung der Umgebung und der herrschenden Verhältnisse und durch gute Vorbereitung ausschliessen. Andere nicht.

Durch Kletter-, Wander- und Snowboardtouren habe ich schon vor meinem Via-Alpina-Trekk viel Zeit in den Bergen verbracht. Die Umgebung ist mir also bekannt: Ich kann Karten lesen, Distanzen einschätzen und Gefahren erkennen.

Wenn man alleine unterwegs ist, bekommen Naturgewalten jedoch nochmals eine andere Dimension: Weil man keinen Sparring-Partner für den Notfall hat, muss Sicherheit immer oberste Priorität haben!

Ich habe immer gewisse Sicherheitsvorkehrungen getroffen (z.B. Zelt an Orten aufstellen, die nicht durch Steinschlag oder Hochwasser bedroht sind, Gewitter in den Bergen meiden, steile Schneefelder wenn möglich umgehen, nicht alleine oberhalb von 2'500 müM übernachten - Höhenkrankheit).

Mithilfe von Kartenmaterial, Wetterbericht und Tipps von Berglern, die ich unterwegs traf, konnte ich die Gefahren zusätzlich relativ gut eingrenzen.

Ein Restrisiko bleibt immer - war aber aus meiner Sicht vertretbar.

Tipps:

  • Gute Vorbereitung (z.B. Kartenmaterial, Ausrüstung, Wetterbericht)
  • Natur "lesen" lernen und reagieren
  • Sicherheitsmassnahmen beachten
  • Mit Einheimischen sprechen und ihren Rat befolgen
  • Gute Ausrüstung lohnt sich (z.B. Schuhe mit gutem Profil, warme Kleider, Wanderstöcke, Stirnlampe)

Faktor Selbstverantwortung:

Wenn du alleine unterwegs bist, bedeutet das, dass du auf dich gestellt bist und die alleinige Verantwortung trägst. Du bist aber auch weniger abgelenkt und nicht von Verhalten einer Begleitperson abhängig.

Ich empfand diese Selbstverantwortung als sehr bereichernd. In Gruppen bin ich seither viel präsenter, besser informiert und bereit zu reagieren, wenn nötig.

Tipps:

  • Führe eine gut bestückte Notfallapotheke mit (z.B. Verbandsmaterial, Schmerzmittel, Druckverband, Notfall-Wärmedecke)
  • Erarbeite Notfall-Szenarien (z.B. wo könnte ich mich bei einem Unwetter in Sicherheit bringen, )
  • Kenne deine Energieressourcen und teile sie realistisch ein

Faktor Gewalt:

Die Gefahr von Gewaltverbrechen ist in den Schweizer Bergen statistisch gesehen sehr gering. Deshalb musst du dir auch als allein-trekkende Frau (oder auch Mann - selbstverständlich) grundsätzlich keine Sorgen machen.

Um etwas ein besseres Gefühl zu haben, habe ich dennoch lediglich weitab der Zivilisation wild campiert und auch die Nähe von Gebäuden (z.B. geschlossene Ferienhäuser, Alphütten) gemieden.

Wenn ich ins Tal kam, habe ich die relative Sicherheit von Campingplätzen vorgezogen. Das ist übrigens auch die legalere und gesellschaftsverträglichere Lösung als das Camping auf dem Schulrasen im Dorf.

Tipps:

  • Bauchgefühl vertrauen
  • Im Zweifelsfall auf Campingplatz, SAC-Hütte oder Jugendherberge ausweichen

Mein Fazit:

Risiko dank Erfahrung und mit Vorbereitung gut vertretbar!

Zweifel 2: Anstrengung

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Eine Fernwanderung wird dich sowohl mental als auch körperlich an deine Grenzen bringen!

Faktor mentale Herausforderung:

Die mentale Herausforderung einer Langstreckenwanderung ist nicht zu unterschätzen. Warum tue ich das überhaupt? Schon wieder eine lange Strecke auf Asphalt? Warum genau trage ich einen Rucksack den Berg hoch und dann wieder runter? Und: Ich habs langsam satt, dass bei diesem Regen einfach alles "pflotschnass" ist!

Mich diesen Herausforderungen zu stellen, war rückblickend eine der grössten Hürden. Aber auch der grösste Gewinn! Etwas, das mir auch heute im Alltag hilft: Manchmal muss man einfach einen Fuss vor den anderen setzen und weitergehen – auch wenn das Ziel vielleicht gerade unerreichbar scheint.

Tipps:

  • Lege Pausentage ein und lass es dir gut gehen!
  • Halte Hörbücher, Musik und Podcasts bereit - für mühsame Etappen im strömenden Dauerregen und lange Asphaltstrecken.
  • Gönne dir an Regentagen den Luxus eines trockenen Betts (erlaubt es, Wäsche zu waschen und zu trocknen). Günstige Übernachtungsmöglichkeiten gibts via Couchsurfing, in Jugendherbergen, SAC-Hütten und Berggasthäusern.
  • Wenn du die Möglichkeit hast: Wasche deine Wäsche hin und wieder in einer richtigen Waschmaschine und mit duftendem Waschmittel. Wenn du die Nase in ein frisch gewaschenes, trockenes T-Shirt steckst und tief einatmest, wirst du dich fühlen wie im Himmel.
  • Verwende biologisch vollständig abbaubares (!) Shampoo mit etwas Duft – du wirst dich wie neu geboren fühlen. Wichtig: Auch wenn die Seife vollständig abbaubar ist, immer Abstand zu Gewässern einhalten.

Faktor Fitness:

Wenn du während mehreren Wochen mit schwerem Gepäck durch die Berge ziehst, musst du körperlich fit sein.

Es gibt zwar Beispiele von Leuten, die ohne jegliche Vorbereitung zu Langstreckenwanderungen aufgebrochen sind. Jeder, dem die nachhaltige Gesundheit seiner Gelenke und der Spass unterwegs wichtig ist, sollte sich aber auf so einen Trekk vorbereiten. Vorbereitungs-Wanderungen mit Gepäck, Ausdauertraining und gezielte Kraft- und Stabilisierungsübungen helfen.

Dennoch sind solche Abenteuer nicht Leistungssportlern vorbehalten (davon bin ich ja auch weit entfernt). Wichtig ist, dass du deine körperlichen Möglichkeiten realistisch abklärst und die Etappen-Planung entsprechend vornimmst. Für manche werden dann 30 Etappenkilometer pro Tag ideal sein, für andere 10.

Was zählt, sind keine Rekorde, sondern die Gesundheit und das Erlebnis!

Tipps:

  • Muskelaufbau (Lunges und Squats für Oberschenkel und Kniemuskulatur, Rumpf- und Rückenmuskelübungen für Stabilität trotz schwerem Rucksack)
  • Konditionsaufbau (z.B. durch Treppenstufen-Jogging)
  • Wandere zur Vorbereitung (bestenfalls mit steigendem Gewicht)
  • Belade deinen Trekking-Rucksack fürs Training mit gefüllten Petflaschen und gewöhne dich so so langsam ans Gewicht.
  • Packe so viel wie nötig, und so wenig wie möglich ein – weniger Gewicht spart Energie und schont deine Gelenke.
  • Teleskopstöcke - zur Entlastung deiner Gelenke.
  • Wenn medizinische Bedenken bestehen, besprichst du dein Projekt vor der Planung und Abreise am besten mit deiner medizinischen Fachperson des Vertrauens.
  • Passe die Routenwahl und Etappenplanung deiner körperlichen Verfassung an.
  • Gehe unterwegs achtsam mit deinem Körper um: Muskelkater gehört dazu. Blasen an den Füssen auch. Ansonsten solltest du Schmerzen aber unbedingt ernst nehmen und im Zweifelsfall Pausentag(e) oder einen Arztbesuch einlegen.

Fazit:

Bei guter Gesundheit und Vorbereitung, achtsam und im eigenen Tempo wird dich eine Fernwanderung herausfordern aber auch weiterbringen.

Zweifel 3: Alleinsein

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Wenn du gerne unter Menschen bist, wird dich das Solotrekking herausfordern!

Faktor "Zeit mit sich":

Alleine unterwegs zu sein, setzt voraus, dass du dich selbst während dieser Zeit aushältst. Das kann schwieriger sein, als du denkst (war's zumindest für mich).

Faktor "ungeteiltes Glück":

"Happiness is only real when shared." Glück ist nur real, wenn man es teilt! In den Notizen des junge Aussteigers Chris McCandless, den viele aus dem Film „Into the Wild“ kennen, fand man dieses Zitat, das für mich viel Wahres hat.

Ich mag Leute um mich und bin am glücklichsten in der Gesellschaft von positiven, liebenden und inspirierenden Menschen. Und die Vorstellung, mehrere Wochen alleine in der Natur zu verbringen, flösste mir – ganz ehrlich – ziemlich Respekt ein.

Mir war aber auch klar, dass ich möglicherweise niemals - oder nur in einer sehr angepassten Form - loswandern würde, wenn ich meine Wanderung von der Gesellschaft abhängig machen würde. Also ging ich trotz Bedenken.

Ich werde hier nichts beschönigen

Allein zu wandern war für mich nicht einfach. Ein Trekkingtag im Regen wird leichter, wenn man mit jemandem darüber lachen kann. Und es ist einfach schön, wenn man die Freude an einer Sternschnuppennacht teilen kann.

Trotzdem lohnt es sich

Geht es dir gleich wie mir?

Dann möchte ich dich ermutigen, es doch zu versuchen. Und zwar aus diesen Gründen:

  • Grund 1: Solotrekking fördert das Selbstvertrauen
    Viele Menschen sind zu mehr fähig, als sie denken. Wenn man ohne Unterstützung alleine unterwegs ist, merkt man das. Ich weiss jetzt, dass ich eine Tour und meine Energiereserven gut planen, mögliche Gefahren einschätzen und umgehen, mich motivieren, einen passenden Schlafplatz finden und meinen eigenen "Haushalt" selbst tragen kann. Das tut gut! Auch im Alltag nach der Reise.

 

  • Grund 2: Du bist völlig flexibel
    Du bist nie so frei, wie wenn du alleine unterwegs bist. Manchmal wirst du Lust haben auf einen gemütlichen Morgen und Sonnenbaden vor dem Zelt. Manchmal auf den schnellen Gipfelsturm. Wenn du alleine unterwegs bist, entscheidest du selbst, was grad passt.

 

  • Grund 3: Alleine erlebst die Natur viel intensiver
    Du wirst die Natur ganz neu erleben, wenn du alleine unterwegs ist.Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich an einem Abend in der Nähe der Sefinafurgga im Berner Oberland auf eine Gruppe Steinböcke traf. Ich war müde und fühlte mich einsam. Und dann stand ich plötzlich inmitten einer Herde dieser majestätischen Tiere, die einfach ruhig vor sich hin grasten. Ich war völlig überwältigt!Ich bin präsenter, näher an der Natur, wenn ich alleine unterwegs bin. Und – auch wenn ich grundsätzlich Gesellschaft vorziehe –diese extrem wertvolle Erfahrung möchte ich nicht missen.

Hast du immer noch Zweifel?

Mit diesen praktischen Tipps wird das Solotrekking auch für Gesellschafts-Freunde einfacher:

  • Organisiere hin und wieder Besuch von oder Telefongespräche mit geliebten Menschen
  • Hörbucher, Podcasts und Musik werden dir auch über einsame Momente hinweghelfen
  • Pack deinen E-Reader für den Abend alleine im Zelt ein. Ist extra Gewicht - war für mich aber jedes Gramm wert.
  • Führe ein Journal oder Reisetagebuch
  • Verbringe deine Pausentage an Orten, wo du Leute triffst (z.B. Jugendherbergen)
  • Setze dich ganz bewusst dem Alleinsein aus (Zivilisation umgehen, keine sozialen Netzwerke, kein Empfang). Wenn du das aus eigener Entscheidung machst, fühlt es sich besser an.

Fazit:

Alleinsein beim Trekking ist herausfordernd! Die Erfahrung lohnt sich aber.

Ist Solotrekking etwas für mich?

Diese Frage wird letztendlich nur jemand für dich beantworten können: Du selbst!

Ob nun im alpinen Umfeld oder im Alltag: Ein Schritt aus der Komfortzone heraus lohnt sich immer. Aber überlegt, aufmerksam und gut vorbereitet!

Weiterführende Links:

Wichtig:

Bei meinen Posts handelt es sich um individuelle Erfahrungsberichte und nicht um allgemeine Empfehlungen. Die Situation kann je nach Jahreszeit, Reiseland und körperlicher sowie auch geistiger Verfassung des Reisenden stark variieren.